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Sonnenuntergang am Ijsselmeer

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Segeltörn Ijsselmeer/ Nordsee/ Markermeer vom 3.8 bis 10.8. 2007

Stavoren Zugbrücke

Stavoren ist der Ausgangshafen direkt am Ijsselmeer. Von hier geht es erst mal auf das Ijsselmeer und je nach Wetterverhältnissen durch die westliche Schleuse Den Oever oder die östliche Schleuse Kornwerderzand in die Nordsee.

Unser Schiff, eine Bavaria 30, Baujahr 2006
Die Bavaria 30 ist ein wunderbares kleines Schiff mit einer Gesamtlänge von 9,45 m und einer Segelfläche von über 48 m². Das Boot wiegt 5500 kg.

Bavaria 30

Hier der Grundriss der Bavaria 30, reichlich Platz für 4 Personen. Das Schiff hat 4 Kojen und bei Bedarf können zwei weitere Personen im Salon schlafen. Der Salon ist für ein kleines Schiff großzügig gestaltet. Die Pantry ist ausreichend und für den Navigator gibt es ein extra Platz.

Bavaria 33 Grundriss

Die Leo Crew: Mareike, Brigitte, Manfred, Christian Leo-Crew

Wasser sehen macht durstig Wassertrinken


Ich trinke auch kalten Kaffee Mareike


Beim Päckchenliegen muss man über die ersten Schiffe klettern Im Päckchen liegen


und über die anderen auch aber immer über das Vordeck weil hinten im Cockpit die Crew nicht gestört werden sollte.
Ganz schön voll in Oudeschild
Gut getrimmt in schneller Fahrt
Gute Fahrt
Die Seekarte vom holländischen Wattemnmeer
Seekarte Waddenzee
Da ist einer in seinem Element
Da ist einerin seinem Element
Segeln macht Spaß bei 6 Beaufort
Gischt
Jetzt noch die Persenning drauf und dann unter die Dusche
Persennig

Freitag 3. August 2007:
Kurz nach 17.00 Uhr waren wir in Stavoren und durften auch gleich auf das Boot, bis zur offiziellen Übergabe ohne Gepäck. Und da lag sie nun, unsere "Leo" ein wunderschönes, nagelneues Schiff mit blitzblankem weißen Deck und größer als wir erwartet hatten. Der erste Schritt auf dem Boot und das erste Mal allein ohne fremde Skipperhilfe war schon ein tolles Gefühl.
Die Übergabe ging wahnsinnig schnell, die Checkliste wurde abgehakt, ohne genaue Einführung in die Funktionsweise der Geräte und Ausrüstungen. Macht nichts wir hatten ja für den nächsten Tag eine dreistündige Einweisung mit Hafen- und Segelmanöver vereinbart. Jetzt konnten wir einkaufen, die Sachen an Bord bringen, verstauen, alles ein bißchen gemütlich machen und mit Ausrüstung und Geräte befassen.
Bavaria salon
Samstag 4. August 2007:
Zuerst mal wach werden und dann frühstücken
Erstmal frühstücken
Pünktlich um 10.00 Uhr kam Klaus um uns einzuweisen. Zu den Geräten wie GPS, UKW-Funk, Log, Lot, Windmesser, Elektrik, Lenzpumpe, Ruderanlage etc. gabs nicht viel zu sagen weil wir uns schon vertraut gemacht hatten, auch zu den Fallen, Strecker, Reffer und Schoten war alles klar.
Klaus kam gleich zur Sache, das Wichtigste seien die Hafenmanöver, draußen segeln kann jeder, es sei denn es bläst ab 5 Beaufort. Also ablegen und anlegen am Steg und an der Box, vorwärts und rückwärts, mit und gegen den Wind, aufstoppen, auf dem Teller drehen mit und gegen die Propellerdrehrichtung.
Nun ja Klaus kanns, wir auch aber wir brauchen noch ein bißchen Übung. Dann fahren wir kurz raus aus dem Hafen und müssen auch gleich 2-fach reffen weil es ganz schön bläst und ein Crewmitglied plötzlich blass wird und Würfelhusten kriegt.
Klaus geht und wir machen erst eine ausgedehnte Mittagspause - haben schließlich Urlaub- und üben dann noch mal im Hafen.

Hafenmanöver in Stavoren
Sonntag 5. August 2007:
Herrliches Wetter, Sonne und Wind 3 bis 4. Alle sind gut drauf und los gehts. Raus aus dem Hafen und gleich volles Groß gesetzt und dann die Fock. Die Leo bekommt ordentlich Fahrt und wir fahren auf Halbwindkurs bis nach Medemblick und zurück.
Unterwegs machen wir hin und wieder einige Manöver: Flasche über Bord, Aufschießer und Beilegen. Alles klappt bestens und wir sind am späten Nachmittag gut gelaunt und hungrig zurück.

Montag 6. August 2007:
Als Mareike vom Duschen in der Hafenanlage zurückkommt bekommt Sie von uns ein Geburtstagsständchen und ein Geschenk mit Kerze und Kuchen.
Für heute haben wir uns etwas besonderes vorgenommen. Wir wollen durch die Schleuse in Den Oever hinaus auf die Nordsee und durch das Wattenmeer bis nach Texel segeln. Bei nordwestlichem Wind segeln wir gut am Wind bis nach Den Oever und wollen eine bis eine halbe Stunde vor Hochwasser Den Oever schleusen. Wir sind etwas zu früh an der Schleuse und legen vor der Schleuse an und nehmen erst mal in Ruhe Kaffe und Kuchen.
Kaffepause vor der Schleuse Den Oever
Etwa eine Stunde vor Hochwasser fahren wir in die Schleuse und legen an Backbord an, ich habe noch zu viel Fahrt drauf und muß stoppen sonst fahre ich auf. Die Vorleine ist schon über dem Poller, dann gebe ich bei eingelegtem Rückwärtsgang zu viel Gas und die linksdrehende Schraube schiebt das Heck nach Steuerbord. Die Achterleine ist zu kurz um uns mit dem Heck wieder in Fahrtrichtung zu ziehen, also müssen wir erst eine neue, längere Leine aus der Backskiste holen und uns dann heranziehen.
Schleuse in Den Oever
Eine Stunde lang haben wir noch etwas Gegenstrom dann kippt der Strom in unsere Fahrtrichtung. Wir wollen anfangs noch im Fahrwasser bleiben, daher müssen wir gegen den Wind motoren. Zwischen Backbordboje D20 und D22 verlassen wir das Fahrwasser auf Kurs 0° und setzen Segel. Untiefen haben wir hier nicht zu befürchten, bei Nippzeit und dieser Tidezeit schon gar nicht, aber plötzlich sehen wir reihenweise gelbe Tonnen, also ein Sperrgebiet durch das wir nicht hindurch dürfen. Noch können wir mit gesetzten Segeln den Kurs ändern müssen jedoch auf ausreichendem Abstand zu einer markierten Wrackstelle mit unbekannter Tiefe achten.
Kurz vor Einlaufen im Hafen Oudeschild/ Texel müssen wir auf den Querstrom achten, der jetzt bei ca. 2 Knoten liegt. Der Hafen ist voll, wir kriegen kein Boxen- oder Stegplatz, der Hafenmeister weist uns an, dass wir uns an die "Annemarie" anlegen sollen die selbst in einer schmalen Boxengasse an dritter Stelle im Päckchen liegt. Wir legen uns als viertes Boot an, nach uns kommen noch zwei weitere Boote hinzu.
Navigation

Das war ein spannender Segeltag und zum Abschluss gehen wir essen und einen Geburtstagsschluck trinken.
Prost

Dienstag 7. August 2007:
Pünktlich um 8.30 Uhr legte der erste aus dem Päckchen ab, fünf Minuten später legten wir ab, Richtung Schleuse Kornwerdersand. Auch jetzt sind wir eine Stunde vor Hochwasser aber haben von Anfang an Strom weil wir mit dem Hochwasser fahren. Wir können sofort Segel setzen müssen jedoch ab und zu kreuzen, wobei wir bei diesen Hochwasserbedingungen aus dem Fahrwasser hinaus fahren können. Unterwegs sehen wir ungefähr 20 Krabbenfischer die teilweise auch im Fahrwasser fischten.

Nach dem Schleusen in Kornwerdersand sind wir wieder im Ijsselmeer und können mit achterlichem Wind gut Schmetterling fahren.

Wolken über dem Ijsselmeer


Mittwoch 8. August 2007:
Heute gehts von Stavoren durch die Schleuse Enkhuizen ins Markermeer bis nach Hoorn bei Windstärke 4 bis 5. Das Schleusen bei dieser Windstärke war schon aufregend. Am Schleusenrand standen zahlreich Helfer, so dass wir gute Unterstützung beim Übergeben der Leine hatten.
In Hoorn mussten wir am Meldesteg anlegen und uns über eine Gegensprechanlage beim Hafenmeister melden, der uns ein Liegeplatz zuordnete. Die Liegegebühren in Hoorn betrugen nur 11,25 Euro und für einmal Duschen musste man 50 Cent einwerfen. Hoorn ist wirklich eine schnukkelige Stadt mit schönen Häusern und vielen Restaurants.

Schleuse Enkhuizen

Donnerstag 9. August 2007:
Dies war unser Meistertag. Windstärke 5 bis 6 aus Richtung Nord etwas westdrehend. Wir wollten unbedingt abends in Stavoren sein. Das bedeutet gegen den Wind knüppeln. Im Markermeer kamen wir fast mit einem Schlag bis zur Schleuse Enkhuizen. Im Ijsselmeer nahmen Wind und Böen weiter zu zusätzlich bekamen wir reichlich Seegang. Jetzt mussten wir das Boot mit 2- fach gerefftem Groß und gereffter Fock so trimmen, dass wir ausreichend Höhe fahren konnten, Speed bekamen und nicht zu viel Krängung hatten. Auf der ersten Kreuz schafften wir es fast mussten jedoch ab und zu Gegenrudern, ab der zweiten Kreuz hatten wir den idealen Trimm, das Schiff lief ohne Gegenruder schnell und ging bei Böen alleine in den Wind.
Es war bewölkt, regnete aber nicht, nur die Gischt erwischte uns ab und zu kräftig im Gesicht. Die Stimmung stieg, als wir merkten wir schaffen es rechtzeitig bis Stavoren ohne Motorhilfe.
Erst nach dem Essen waren wir richtig geschafft
schlaf
Freitag 10. August 2007
Bei bester Laune und überaus zufrieden über die gelungenen Törns machten wir das Schiff klar, tankten, kassierten die Kaution, aßen Kibbeling und verschwanden.

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Schau doch später wieder mal rein