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Über den Atlantik - Almerimar |
Proviant wird in Las Palmas eingekauft ..hier die Einkaufsliste Proviantliste.pdf Auf dem Schiff gibt es einen dreiflammigen Gasherd und ein Backhofen, eigentlich alles was wir zur Zubereitung von Leckerem brauchen. ..hier unser Kochbuch Atlantik-Kochmemo.pdf Moana Vanua .. ein Bericht von Georg über den Zustand des Segelschiffes Moana Vanua.pdf Crewmemo .. Notizen für die Vorbereitung Crewmemo.pdf Technische Daten .. Info üer Energie, Wasser etc. Technik.pdf |
Ganz schlechte Nachrichten
Die E-Mail von Skipper Georg begann mit „Ganz schlechte Nachrichten“, er hatte unseren Traum aufgegeben, zermürbt von den Schlägen die der Sturm seinem Segelboot und ihm zugefügt haben. Die Stagen, die den Mast nach vorn und hinten halten, waren gerissen, einfach abgeschnitten wie mit einem Messer. Der Mast ist standhaft geblieben aber die Salinge wurden verbogen. Aus der Traum, mit einem solchen Schiff fährt man nicht über den Atlantik, das wäre verantwortungslos. Georg und seine korsische Crew haben es noch bis zum Hafen von Carboneras geschafft, und liegen in der kleinen Marina an der spanischen Südostküste fest. Die korsische Crew ist von Bord geeilt, durchgeschüttelt und entnervt von dem Sturm der sich noch nicht abzeichnete als sie aus dem Hafen von Alicante fuhren. Eigentlich wollten sie direkt von Alicante durch die Straße von Gibraltar bis nach Gran Canaria segeln, hier wollten sie das Schiff nach einer ruhigen, entspannten Fahrt und nach interessanten Gesprächen über die Dinge des Lebens verlassen. Wir, die neue Crew bestehend aus Andre, Thomas und Manfred wollten mit dem Skipper Georg das Schiff in Las Palmas klar machen für die Fahrt über den Atlantik bis zur Karibikinsel Martinique. Daraus sollte nun nichts mehr werden, aber so schnell gab wir nicht auf. Was bedeuten denn gebrochene Stage, gedehnte Wanten und verbogene Salinge? Das ist doch etwas, was man wieder reparieren kann, gewiss, wenn die Stagen und die Wanten, die aus 8 mm dicken Drahtseilen bestehen und den Mast aufrecht halten, gerissen und gedehnt sind müssen sie durch neue ersetzt werden. Gut, dass ich die E-Mail noch nicht gelesen hatte als Georg am anderen Tag per SMS schrieb „Ich habe jetzt eine Nacht darüber geschlafen und es gäbe vielleicht noch eine Möglichkeit...“. Ich habe sofort angerufen und gesagt, wir machen auf alle Fälle den Atlantiktörn mit neuen Stagen und Wanten und alles wird gut. Ich suchte nach einer Werft an der spanischen Südküste die in der Lage ist kurzfristig zu helfen. Nach langem Hin und Her und mit Hilfe von Ruben der den spanisch sprechenden Part übernahm, hatte ich die ideale Werft in Almerimar gefunden. Von Carboneras bis Almerimar waren es 60 Seemeilen, nicht gerade wenig für ein defektes Boot, aber mit einer Zwischenpause in der Marina San Jose` schaffte Georg es, das Boot unter Motor bis in die Werft nach Almerimar zu fahren. Die Werft machte gute Arbeit und schon bald konnten das Unternehmen Atlantiktörn weitergehen. Thomas und ich flogen nach Almeria und gingen am 8.11.2008 abends in der Marina Almerimar an Bord der Moana Vanua. Andre flog wie geplant direkt nach Las Palmas. Almerimar Almerimar ist ein junge künstlich erstellte Touristenstadt mit einer Marina dessen Wasserarme parallel zu den Straßen verlaufen, ähnlich wie in holländischen Grachtenstädten, nur ohne Leben. Alles wirkt künstlich und in der gerade abgelaufenen Saison herrscht Tristesse, Leere und Langeweile, die Ferienhäuser und Wohnungen sind jetzt unbewohnt, die Kneipen und Restaurants sind geschlossen oder gähnen vor Leere.
Auf dem Golfplatz der auf einem künstlich geschaffenen Areal aufgestelzt wurde ist ebenfalls „Tote Hose“. Dafür kann man, soweit das Auge reicht, die hässlichen Gemüsefelder, die mit grauer, zerfetzter Kunststofffolie lückenlos bedeckt ist, in sich aufnehmen und sich einen schönen Urlaub wünschen. Die Region Almerimar ist von gierigen Naturbanausen entstellt worden um schnelles Geld zu machen und zwar hauptsächlich von deutschen All-Inclusive-Touristen (Der Flieger aus Düsseldorf war bis auf den letzten Platz besetzt). Hier möchte ich nicht begraben sein, schnell weg hier. Nein, heute Abend bleiben wir noch in der Marina, essen noch etwas aus der Bordküche, trinken noch einen Rotwein und schlafen noch einmal aus. Außerdem muss uns Georg auch noch zeigen wie fantastisch er auf der Gitarre spielen kann und wie gut er drauf ist, na ja es wurde dann doch noch etwas spät. Thomas und ich teilen uns die Heckkajüte, Thomas hat sich zuerst eingerichtet und wählte die Steuerbordseite, ich war mit der Backbordseite sehr zufrieden, denn sie sollte doch eigentlich die Leeseite sein wenn der Nordostpassat unser Boot nach vorne peitscht, oder hatte ich mich da getäuscht? Leinen los
Nach einer ruhigen Hafennacht und einem ausgiebigen Bordfrühstück legten wir ab, bis zur Tankstelle, und dann raus aus dem Hafen Almerimar. Achterlicher frischer Wind und ein geringer Seegang bescherten uns eine guten Einstieg, wir machten uns schnell mit dem Schiff vertraut. Erste Nachtfahrt
Die spanische Küste wanderte an uns vorbei und bei guter Sicht konnten wir die hohen Berge der Sierra Nevada erkennen, die noch ohne Schnee waren. Die Dunkelheit brach schnell herein, aber die ganze Nacht hindurch konnten wir die Lichter sehen die uns fast lückenlos die gesamte Küste entlang verfolgten. Nur sporadisch, wenn der wolkenbedeckte Himmel ab und zu einmal eine Lücke hatte, konnten wir ausschnittsweise leuchtende Sterne am Himmel sehen und einmal erreichte uns auch der Schein des Mondes der kurz ein zauberhaftes Licht auf das Wasser und auf das Boot legte aber auch schnell wieder verschwunden war. Die erste Nacht war aufregend, ich konnte nicht schlafen, meine Nachtwache beginnt heute um 2,00 Uhr und dauerte 3 Stunden. Im Cockpit fühle ich mich sicher, gute Übersicht nach allen Seiten, gute Sitz- bzw. Lümmelgelegenheiten, alles gut erreichbar (bis auf das Großfall). Das Großfall ist direkt am Mast über eine Mastwinsch zu bedienen, also um das Großsegel zu setzen muss jemand auf Deck und das Fall bedienen. Das Groß kann zweimal gerefft werden mit vorgelegten Reffleinen, die ebenfalls vom Mast aus zu bedienen sind. In sehr weiter Entfernung fahren große Frachter deren Positionslichter gut zu erkennen sind und unseren Kurs nicht beeinflussen. Ich bin froh, dass ich die dicke Segeljacke mitgenommen habe es ist frisch und die gefühlte Temperatur sinkt schnell ab wenn man übermüdet ist. Nach dem Wachwechsel mit Thomas lege ich ich mich in die Koje und versuche zu schlafen, was kurzzeitig auch gelingt. Bald wird es hell und die Küste ist wieder in voller Kontur zu sehen. |
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